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Rat und Verwaltung: Standortfrage des Kindergartens noch ungewiss

Beigetragen von S.Erdmann am 21. Sep 2013 - 11:37 Uhr

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Mit Mehrheit stimmt der Bau- und Umweltausschuss auf seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus den Änderungen im Bebauungsplan Nr. 13 (Loog) zu. Dabei ging es um zwei geplante Baumaßnahmen am Küstenmuseum und auf dem Grundstück der Jugendherberge, wo der Abriss und Neubau eines Gebäudes geplant ist.

Bereits der alte Rat hatte sich mit dieser Angelegenheit befasst und sie auf den Weg gebracht. Der Landesverband Weser-Ems vom Deutschen Jugendherbergsverband möchte nämlich das Haus "Arche" durch einen Neubau ersetzen. Dieses Gebäude stammt noch aus der Zeit der "Schule am Meer" und entspricht schon lange nicht mehr dem heutigen Standart. Im Neubau sollen dann 134 Betten enthalten sein, derzeit sind es zwanzig weniger.

Wie Bauamtsleiter Jens Wilde ausführte, gab es jetzt eine Änderung, wo man die Baugrenzen verändern wollte. Das derzeitige Baufeld habe eine Größe von 31 x 17 Metern, der Bauherr möchte aber gerne etwas länger bauen, dafür nicht so breit. Das Baufeld soll nunmehr mit 38 x 14 Metern bemessen werden. Andere Werte wie Grund- und Geschossflächenzahl oder die Traufenhöhe würden sich hierdurch nicht verändern. Insgesamt würde die Jugendherberge nach Abschluss der Baumaßnahme über 320 Betten verfügen, diese Zahl lag in den achtziger Jahren noch bei 420.

Es entwickelte sich dazu eine Diskussion, wobei insbesondere bei den neuen Ausschussmitgliedern, die bei den ersten Beratungen nicht dabei waren, noch Informationsbedarf herrschte. Jedoch konnten alle Fragen von Wilde und Bürgermeister Dietmar Patron beantwortet werden. Patron: "Es geht um den Erhalt und die Schaffung von Gästebetten und um eine Qualitätsverbesserung. Damit passiere dort genau das, was im Sinn der Inselgemeinde ist."

Die Sitzung wurde kurz unterbrochen, damit man auch noch Jochen Büsing, den Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Loog, dazu hören konnte. Die IG Loog ist seinerzeit gegen die ersten Pläne gegenangezogen, weil das Gebäude zu groß geplant war, mit dem jetzigen Entwurf könne man leben. Büsing: Es geht nicht darum, das Gebäude zu verhindern, für das Gesamtbild des Loogs ist es nur wichtig, dass es nicht zu groß wird." Er regte an, die Baugrenzen eng um den tatsächlich geplanten Baukörper zu legen. Lediglich Ausschussvorsitzender Björn Westermann (parteilos im Bündnis Juist) stimmte dagegen, weil er das Gebäude dennoch für zu groß und zu hoch hielt, die restlichen vier Mitglieder stimmten der Beschlussvorlage zu, worüber jetzt der Rat noch befinden muss.

Bei einer weiteren Änderung ging es um den geplanten Anbau am Küstenmuseum, welches im Besitz der Gemeinde ist. Hier soll auf der Fläche am Eingangsbereich eine Erweiterung erfolgen, weil man dort ein Mehrzweckraum errichten will. Hierzu ist eine Erhöhung der Grundflächenzahl vonnöten, die Baugrenzen müssen aber nicht verändert werden.

Rund eine halbe Stunde dauerte vor Sitzungsbeginn die Bürgerfragestunde, wo es um das Thema der Veränderungssperre in den Bebauungsplänen ging. Der Rat hatte dieses beschlossen und sich selbst drei Monate Zeit gegeben, um eine Bestandsanalyse zu erstellen und die Ziele der weiteren Planungen zu formulieren. Dieses wird gerade durch eine Fachfirma durchgeführt, allerdings habe sich die Sache als so umfangreich erwiesen, dass der Termin 31. August nicht gehalten werden konnte. Ein Anwohner war nun der Ansicht, dass jetzt wieder alles wie vorher sei.

Dem widersprach Bauamtsleiter Wilde, denn die bestehenden Bebauungspläne waren zu jeder Zeit weiterhin gültig, nur Bauanträge können zurückgestellt werden. Die Frist von drei Monaten hatte der Rat sich selbst gegeben, gesetzlich ist eine längere Veränderungssperre möglich, so dass sich im Moment nichts ändere. Björn Westermann vertrat die Ansicht, dass der bisherige Beschluss die Drei-Monats-Frist beinhaltete, wenn der Termin nun verstrichen sei, müsse der Rat einen neuen Beschluss dazu fassen.

Auf Nachfrage von Ratsmitglied Heike Heiken (Grüne), die als Zuhörerin dabei war, informierte der Bürgermeister über die Angelegenheit Kindergarten. Derzeit würde eine "Billiglösung" an der Inselschule und der Anbau am bisherigen KiGa im Loog geprüft. Die Planungen seien noch nicht abgeschlossen, so fehlen noch die Umbaukosten für die Loog-Lösung. Erst wenn alles komplett vorliege, würde die Sache wieder durch die Ausschüsse und vor den Rat kommen, auch erfolge dann eine Vorstellung für die Öffentlichkeit.

Das aktuelle Juist-Thema E-Karren oder Pferde durfte nicht fehlen. Auf Nachfrage klärte Patron darüber auf, dass es keine Verträge über die Transporte auf Juist mit der Spedition Jüchter, die den Antrag auf E-Karren gestellt hatte, gäbe. Es besteht lediglich ein privatrechtlicher Vertrag, worin dieser Spedition im Kaibereich am Hafen als einziger Betrieb das Be- und Entladen der Schiffe vorbehalten sei. Dieser Vertrag bestehe deshalb, weil es wegen dem begrenztem Platz dort nicht möglich sei, dass jeder Betrieb selbst zum Frachter fährt. Gerd Rinderhagen (CDU) wies darauf hin, dass es für die Spedition Jüchter auch keinerlei Verpflichtungen gäbe, Fracht auf Juist auszuliefern.

Unser Foto zeigt den Vorplatz vom Küstenmuseum, wo die Gemeinde einen Mehrzweckraum an das bestehende Gebäude anbauen möchte.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

 
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