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Rat und Verwaltung [1]

Rat und Verwaltung: Marketingleiter will das Loog wieder außen vor lassen

Beigetragen von S.Erdmann am 18. Jan 2019 - 17:52 Uhr

Die Kurverwaltung will drei Info-Terminals und eine Juist-App einrichten. Einstimmig votierte der Bäderausschuss auf seiner letzten öffentlichen Sitzung für die Auftragsvergabe der beiden Projekte. Der Rat muss noch darüber befinden, man hofft aber, beide Dinge bis Ende Juni umgesetzt und in Betrieb zu haben.

Durch eine Spende der EWE stehen der Gemeinde für das Projekt „Info-Terminal – Digitalgestützte Gästeinformation“ Mittel in Höhe von 16.806 Euro zur Verfügung, so Marketingleiter Thomas Vodde. Die Ausschreibung habe ergeben, dass die Firma neusta destination solutions GmbH in München mit 14.030 Euro netto der günstigste Anbieter war. Da die Software mit der für die Juist-App identisch ist, soll diese Firma beide Projekte verwirklichen, denn auch bei der App gaben die Bayern das beste Angebot ab.

Auf Nachfrage von Heike Heiken (Grüne) informierte Vodde darüber, dass die Säulen und die App später von Mitarbeitern der Verwaltung gepflegt werden, hierzu seien keine externen Anbieter vonnöten. Weniger Anklang fand Vodde sein Vorschlag, die Säulen – die nicht wetterfest sind und in geschlossenen Räumen zu installieren sind – alle im Ort zu platzieren, nämlich im Rathaus, im Erlebnisbad und am Hafen. Die Ausschussmitglieder Margrit Pech und Carsten Werner stellten klar:“ Eine Säule gehört ins Loog!“

Der Auftrag für die Juist-App beläuft sich auf 14.695 Euro, hierfür gibt es die Hälfte als Fördermittel. Die Inselgemeinde hatte die Sache beim LEADER Wattenmeer-Achter als Einzelprojekt mit einer 50%igen Förderung eingereicht, das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems hat der Gemeinde bereits einen entsprechenden Zuwendungsbescheid zukommen lassen.

Vodde führte dazu auf Nachfrage aus, dass die App viele zusätzliche Infos geben kann, die im Internet so nicht zu finden sind. So könne man Meldungen über freie Plätze bei Veranstaltungen oder im Bad ebenso bekannt geben wie gezielte Wetterberichte, Angebot in der Standortnähe des Nutzers usw. Ausschussmitglied Angela Engel (CDU) zeigte sich skeptisch: „Wir haben viel Geld für eine Internetseite ausgegeben, von der ich und viele andere nicht begeistert sind, was die Suche von Inhalten angeht. Ich hoffe, die App läuft dann besser.“

Das Kassensystem im Erlebnisbad soll um eine Schnittstelle zur Finanzbuchhaltung der Gemeinde und um einen Gutscheintool erweitert werden. Hiermit wurde die Firma Scheidt & Bachmann aus Mönchengladbach entsprechend ihres Angebotes über 4.727 Euro beauftragt. Wie Sabine Weers vom Hauptamt ausführte, würden damit nicht nur die Arbeitsabläufe an der Kasse vereinfacht, sondern auch der Buchungsaufwand in der Kämmerei, so dass jährlich rund 1.500 Euro an Personalkosten eingespart werden können.

Drei Ausschussmitglieder enthielten sich bei der Abstimmung, da ihrer Meinung nach hier ein zweiter Schritt erfolge, wo der erste noch nicht getan ist. Bisher hat der Rat noch nicht dem Erwerb des neuen Automaten zur Nachzahlung innerhalb des Kassensystems für das Bad zugestimmt. Weers wies noch mal darauf hin, dass die vom Rat gewünschte Firma MDSI kein Angebot für einen solchen Automaten abgeben wird. Werksausschussmitglied Carsten Werner, zugleich Badleiter, ging noch mal auf die Problematik ein, die Schlösser für die Kleiderspinde im Bad stammen von Scheidt & Bachmann, ebenso die Software für die Ein- und Ausgangsdrehkreuze. Diese Firma wird nicht dem Mitbewerber MDSI die Erlaubnis geben, mit deren Chips für die Spinde zu arbeiten. Solle also dort alles von MDSI komplett kommen, müssten sämtliche Spindschlösser ausgetauscht werden.

Hohe Wellen schlug dann ein Punkt, der nicht auf der Tagesordnung stand, nämlich die Genehmigung es Protokolls der letzten Ausschusssitzung vom 1. Dezember vergangenen Jahres. „Mit den 14 Tagen nach Sitzungen kommen wir im Moment in der Verwaltung zeitlich nicht zurecht“, so Bürgermeister Dr. Tjark Goerges dazu. „Wie schaffen wir es als Rat, dass wir unsere Protokolle rechtzeitig bekommen“, fragte Angela Engel. Da es wieder nicht fristgerecht vorlag, wollte sie einen Antrag stellen, dass der Rat die Verwaltung hierfür rügt. Zu dem Zweck stellte sie am Ende der Sitzung einen Antrag zur Geschäftsordnung, dieses in einem gesonderten Punkt im Bäderausschuss zu behandeln. Ausschussvorsitzender Björn Westermann (Pro Juist) und die Hauptamtsleiterin setzten dagegen, dass es zu Beginn der Sitzung keine Einwände gegen die bestehende Tagesordnung gab, man könne sie nun nicht einfach erweitern. Das wiederum ließ Engel nicht gelten, Punkte zur Geschäftsordnung könne man auch später noch einreichen. Da die Sache auch mit dem Antrag hinsichtlich der grundsätzlichen Einführung des Punktes „Wünsche und Anregungen“ vermischt und mehr als unübersichtlich wurde, brach der Ausschussvorsitzende die weitere Behandlung schließlich ab: „Die Geschäftsordnung liegt hier im Moment nicht vor, es ist im Protokoll aufgenommen und wird dann geklärt, und hiermit schließe ich die Sitzung.“

 
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