Die Insel Juist leidet immer noch unter dem Müll vom Containerschiff „MSC Zoe“, dass Anfang Januar mehr als 300 Containern in der Nordsee verloren hat. Am Samstag fand wieder eine große Reinigungsaktion am Strand statt. Diesmal ging es um das Gebiet des Kalfamers, der Ostspitze der Insel, die bisher noch nicht behandelt wurde.
Rund 60 Personen, darunter eine große Zahl von Karnevalsgästen, haben den Strand dort begangen und insgesamt sechs Anhänger beladen. Neben Bürgermeister Dr. Tjark Goerges, dem Ratsvorsitzenden Björn Westermann, Ingo Hupens vom Ordnungsamt, nahmen auch Jens Heyken, Leiter vom Nationalparkhaus auf Juist, sowie Britta Schmidt, die Koordinatorin der Ranger*innen im Nationalpark, an der Sammelaktion teil.
Die Anhänger und Zugmaschinen stellten die Hafenspedition, die Inselgemeinde und der NLWKN zur Verfügung. Die Feuerwehr führte mit drei Fahrzeugen den Fahrdienst durch, um die Helfer da hinten hin zu bekommen. Die hatten auch eine Menge Arbeit, teilweise war der Müll schon eingesandet, auch waren sehr viele große Teile dabei, wie Matratzen, Kotflügel für Fahrzeuge, Verkleidungsbleche. Und natürlich der obligatorische Kleinkram wie Plastik-Buchsbäume, Plastik-Blumen, Plastikflaschen, Grasfangsäcke für Rasenmäher und anderes Zeug.
Bürgermeister Goerges sprach den Helfern Dank und Anerkennung aus und freute sich, dass es alles so gut und unfallfrei geklappt hatte, und dieser Bereich nun auch vom Müll befreit ist. Er befürchtet aber, dass die Nordsee noch weiteren Müll aus den Containern freigeben wird und auf den Inseln antreiben lässt.
Eine besondere Herausforderung für die Helfer bestand darin, dass der Kalfamer schlecht zu erreichen ist. Rat und Verwaltung hatten sich seinerzeit bei der Einrichtung des Nationalparks dafür stark gemacht, dass die Ostspitze unbedingt zur Schutzzone erklärt werden müsse, damit hier die Wassersportler vom Yachtklub Norden nicht mehr anlegen könnten. Der Schuss ist für Juist nach hinten los gegangen, denn aus Naturschutzgründen wurden dort dann Wege dicht gemacht, Zäune und Gräben gezogen usw. Das wird vom Rettungsdienst und der Feuerwehr schon seit Jahren bemängelt, denn über den Kalfamer konnte man in Notfällen bei Niedrigwasser eilige Patienten an die Rettungsboote von Norderney oder Norddeich zum Transport ins Krankenhaus übergeben. Zudem ist die Gegend nicht erreichbar, wenn es zu einem Unfall mit einem Flugzeug kommt, denn der Verkehrslandeplatz grenzt direkt an die Schutzzone heran.
Unsere Fotos zeigen die Ankunft der ersten Helfer am Strandaufgang Flugplatz durch die Feuerwehr, Bürgermeister Dr. Tjark Goerges begrüßt die Helfer, rechts daneben die Koordinatorin der Ranger*innen im Nationalpark, Britta Schmidt. Die letzten Fotos zeigen die vollen Anhänger nach der Aktion. Fotos direkt vom Strand liegen JNN leider nicht vor.
JNN-FOTOS (5): STEFAN ERDMANN