Als Platz wurde die Fläche westlich vom Haus „Rosengang“ bzw. gegenüber der Bäckerei Remmers festgelegt, kürzlich wurde ein entsprechender Gestattungsvertrag vom Rat abgesegnet (JNN berichtete), und auch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stand dem Projekt sehr wohlwollend gegenüber und hatte bereits vor einiger Zeit ein ausgemustertes Boot zur Verfügung gestellt.

Dabei handelt es sich um die 1972 gebaute „Siegfried Boysen“, eines von zwei Schiffen der sogenannten 12-Meter-Klasse. Nachdem es das erste Jahr nach der Indienststellung auf Nordstrand stationiert war, lag es von 1973 bis 2000 in Neuharlingersiel. Dann ging es in die Ostsee, bis 2005 wurde es auf der Station Glowe (Rügen) eingesetzt, danach als Ausbildungsschiff für die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter der DGzRS in Neustadt/Holstein. Nachdem man dort neuere Schiffe für die Ausbildung bekam, wurden die Boysen und ihr Schwesterschiff „Eduard Nebeltau“, das ebenfalls zu Ausbildungszwecken dort lag, im Jahre 2019 ausgemustert. Die DGzRS gab beide Schiffe zu Ausstellungszwecken ab. Die Nebeltau hat bereits ihren letzten Liegeplatz gefunden, durch den Tourismus-Service Fehmarn wurde sie als Ausstellungsstück an der Südstrandpromenade in Burg auf Fehmarn aufgestellt.

Das Juister Schiff sollte nach einer letzten Überholung durch die Stammbesatzung aus Neustadt nach Juist gefahren werden. Bis Cuxhaven ging alles glatt, wegen einer Reihe von Stürmen wurde das Rettungsboot dort erst einmal angebunden. Dann kamen die Verordnungen und Verfügungen hinsichtlich der Corona-Krise, die eine Weiterfahrt nach Juist unmöglich machte. So bleibt das Schiff erst einmal bis auf weiteres in Cuxhaven liegen.

Unser Foto – das freundlicherweise von einer Cuxhavenerin für JNN aufgenommen wurde - zeigt die „Siegfried Boysen“ (vorne links) am Anleger der DGzRS-Station in Cuxhaven. Die hauptamtlichen Mitarbeiter vom dort stationierten Seenotrettungskreuzer „Anneliese Kramer“ (rechts) halten derweil ein Auge auf das zukünftige maritime Denkmal von Juist.

TEXT: STEFAN ERDMANN
JNN-FOTO: ANTJE BUSCH

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