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Rat und Verwaltung: DEHOGA spricht sich in einem Appell für Anschaffung der Wegebahn aus

Beigetragen von JNN am 12. Mai 2025 - 16:09 Uhr

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Auch der DEHOGA-Inselverband Juist hat sich nun in Sachen Flugplatzanbindung gemeldet und dazu auch einen Appell an den Bürgermeister und die Ratsmitglieder gesandt. Wie DEHOGA-Vorsitzender Stefan Danzer dazu mitteilte, hat es dazu keine Mitgliederversammlung gegeben, der Appell wurde vom Vorstand erarbeitet. Unter „Weiterlesen“ finden Sie den kompletten Text des Schreibens des Hotel- und Gastronomieverbandes.

Seit rund zwei Jahren setzen wir uns als DEHOGA aktiv dafür ein, den Fortbestand des Verkehrsflugplatzes auf Juist zu sichern. Denn eines ist klar: Der Verkehrslandeplatz – mit gewerblicher Flugnutzung, besetztem Tower und funktionierender Feuerwehr – ist für unsere Insel mehr als nur ein Verkehrsweg. Er ist Lebensader, Versorgungsweg, Rettungsoption, Zukunftschance.

In den vergangenen Wochen wurde viel über die Flugplatzanbindung berichtet: auf JNN, in den Ostfriesischen Tageszeitungen, in Sitzungen, Kommentaren und Leserbriefen. Was jedoch fehlt, ist eine gemeinsame Entscheidung – eine Lösung, die kurzfristig tragfähig ist, um die schlimmsten Konsequenzen zu vermeiden. Denn wie JNN-Chefredakteur Stefan Erdmann treffend kommentierte: Was jetzt geschieht, entscheidet über die Zukunft – oder das Ende – des Flugplatzes.

Verlieren wir diesen Status, sind gewerbliche Flüge nicht mehr möglich. Dann bleiben nur noch private Maschinen – das ist für Gäste, Insulaner und insbesondere für die Jugendbildungsstätte mit ihren vor allem süddeutschen Teilnehmern keine Alternative.

Juist ist tideabhängig. Wer hier lebt oder regelmäßig zu Gast ist, weiß: Ostwind oder Eisgang können uns für Tage oder Wochen vom Festland abschneiden. In der Vergangenheit ist genau das bereits geschehen – und es kann wieder geschehen.

Wir haben – parteiübergreifend und gemeinsam mit allen relevanten Akteuren (Politik, Jugendbildungsstätte, FLN, Pferdebetriebe) – viele Gespräche geführt, Treffen organisiert, moderiert und nach Lösungen gesucht. Aber nun sind wir an einem kritischen Punkt angelangt.

Der letzte verbleibende Pferdebetrieb, der den Zubringer zum Flugplatz leisten konnte, hat endgültig abgesagt – auch bei Subvention.

Eine funktionierende Alternative steht bereit: eine elektrisch betriebene Bimmelbahn. Ein Betreiber existiert, ein Modell ist kurzfristig einsatzbereit. Diese Lösung ist pragmatisch und vor allem: sofort umsetzbar.

Doch steht nun ein Bürgerbegehren im Raum, das sich gegen diese Form der E-Mobilität richtet. Wird dieses durchgesetzt, haben wir de facto keine Lösung mehr: Kein Pferdetransport. Keine E-Mobilität. Keine Anbindung.

Was bedeutet das konkret?

• Die potenziellen Fluglinien werden Juist nicht bedienen.

• Der Tower des Verkehrslandeplatzes wird schließen müssen.

• Der Verkehrslandeplatz-Status geht verloren.

• Die Jugendbildungsstätte müsste ihren Betrieb stark einschränken oder aufgeben.

• Juist verliert eine weitere tragende Säule der Ganzjahresbelebung.

• Bei Niedrigwasser, Ostwind und Eisgang gibt es keine Lebensader von und nach Juist (z.B. Flüge zu Arztbesuchen, für dringende  Wartungsbesuche, zu Zeiten an denen auch die Schnellfähren  nicht fahren können.)

Der Verlust des Flugplatzes wäre ein herber Verlust.

Die Jugendbildungsstätte könnte ihr Geschäftsmodell und damit die Jugend- und Erwachsenenbildung nicht aufrechterhalten können und Juist würde nach dem Seeferienheim, Inselhaus Vielfalt (Inselhospiz) auch noch die Jugendbildungsstätte verlieren… und bitte nicht vergessen, die Juist Sehnsucht wird im Kindes- und Jugend Alter gelegt, nicht Juist „infizierte“ Neu-Gäste zu bekommen ist erheblich schwieriger.

Unser klares Fazit:

• Wollen wir das Leitbild „Pferdeinsel“ aufgeben? – Nein.

• Wollen wir E-Mobilität auf der gesamten Insel? – Nein.

• Aber brauchen wir eine Lösung – jetzt und sofort – um den Flugplatz als Lebensader zu erhalten? - Unbedingt.

Eine zeitlich begrenzte, zweckgebundene E-Mobilität – z.B. durch die Bimmelbahn – ist kein Verrat am Leitbild, sondern ein Akt der Verantwortung.

Deshalb unser dringender Appell:

Schafft jetzt die Bimmelbahn an!

Stellt die Verbindung zwischen Flugplatz und Hafen her – spätestens bis Himmelfahrt!

Gerade in diesem Jahr fährt das letzte Schiff vor Himmelfahrt bereits am Mittwoch um 13:00 Uhr. Der Flugplatz wäre die einzige Möglichkeit, Gäste danach noch auf die Insel zu bringen.

Machen wir diesen Schritt gemeinsam – für unsere Gäste, unsere Kinder, unsere Zukunft.

TEXT: VORSTAND DEHOGA-ORTSVERBAND JUIST: STEFAN DANZER, AXEL RIPPE, HANS-GEORG PETERS, BENJAMIN DANIEL

 
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