Seit Jahresbeginn hat Reedereichef Jörg Schmidt seine Schiffe ausgeflaggt, sie sind nun in Gedansk (Danzig) beheimatet. Ausflaggungen in andere Länder, um besser im Wettbewerb zu bestehen, sind in der Seefahrt gang und gäbe und nichts ungewöhnliches. Bereits im Januar und Februar beantragte er infolge der Ausflaggung die nun notwendigen polnischen Funklizenzen, die sogenannten MMSI-Nummern, diese sind jedoch immer noch nicht eingetroffen. Schmidt: „Dies habe ich den Behörden im Vorfeld auch mitgeteilt. Deshalb fahren wir vorerst mit der deutschen MMSI-Nummer, was scheinbar nicht erlaubt ist.“ Da die polnische Nummer fehlt, liegt auch das finale Schiffsbesatzungszeugnis noch nicht vor. Deshalb dürfen die Töwis nicht auslaufen, lediglich ein Ersatzschiff ist im Einsatz.

„Dass ausgerechnet zum Start der Sommerferien Urlauber behindert werden, tut uns sehr leid“; so Schmidt. Und weiter heißt es: „Wir konnten ein Schiff chartern, um den Fahrplan aufrechtzuerhalten, aber ein Schiff für zehn Personen kann natürlich nicht vier Schiffe ersetzen.“ Schmidt ist derzeit bemüht, die Misere so schnell wie möglich zu beenden. Gegebenenfalls will er Anfang nächster Woche nach Polen fahren, um die fehlenden Funklizenzen direkt vor Ort einzufordern. Zum gesamten Vorgang meint Schmidt abschließend: „Ob die Maßnahme der Behörde verhältnismäßig war, müssen andere beurteilen.“

TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN

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