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Nationalparkverwaltung: Besonderer Meeresbewohner auf Juist gefunden

Beigetragen von JNN am 07. Jan 2022 - 14:10 Uhr

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Ein aufmerksamer Strandspaziergänger hat dem Juister Nationalpark-Ranger Markus Großewinkelmann am Donnerstag (06.01.2022) den Fund eines Mondfisches gemeldet. Dieser ungewöhnlich aussehende Meeresbewohner gehört zur Ordnung der Kugelfischverwandten. Mondfische können bis zu 3,30 m lang und 2,3 t schwer werden. Damit zählen sie zu den größten und schwersten Knochenfischen, die die Weltmeere bewohnen.

Das lässt erahnen, warum der lateinische Name „Mola mola“ so viel bedeutet wie „Mühlstein“. Ein ausgewachsener Mondfisch wäre mit diesen Maßen sogar deutlich größer und schwerer als ein Mühlstein. Die meisten Individuen bleiben aber deutlich kleiner. „Der gestrandete Mondfisch auf Juist ist mit 80 cm Länge und einem Durchmesser von Rücken- bis Bauchflossenspitze von 110 cm ein eher kleineres Exemplar“, berichtete Großewinkelmann, nachdem er das Tier vermessen hatte.

Weltweit verbreitet sind Mondfische im Freiwasser der wärmeren Meere, aber Strömungen verdriften sie gelegentlich in die Nordsee vor Deutschland oder den Niederlanden. Auf der niederländischen Insel Ameland wurde erst Anfang Dezember 2021 ein Mondfisch gemeldet. Es ist also nicht vollkommen außergewöhnlich, dass an unseren Stränden diese besonderen Fische angespült werden, der Fund ist trotzdem ein besonderes Erlebnis. „Es lohnt sich immer, bei Spaziergängen im Nationalpark die Augen offen zu halten, um Ungewöhnliches zu entdecken“, empfiehlt der Ranger.

Mondfische sind friedliche Meeresbewohner, die sich hauptsächlich von gallertartigen Lebewesen wie Quallen oder Salpen ernähren. Diese Vorliebe macht sie besonders anfällig für das „Fressen“ von Plastikmüll, da sie - ähnlich wie Schildkröten - Plastiktüten mit Quallen verwechseln. Dezimiert hat das den Bestand dieser Fischart glücklicherweise noch nicht, da sie eine enorm hohe Vermehrungsrate hat. Ein Mondfischweibchen kann pro Laichvorgang bis zu 300 Millionen Eier ablegen. Für reichlich Nachwuchs ist damit erst einmal gesorgt. Trotzdem muss alles dafür getan werden, den Lebensraum dieser und anderer wundervoller Meeresbewohner von Plastik und anderem Müll zu befreien.

TEXT: NATIONALPARKVERWALTUNG/IMKE ZWOCH
FOTO: MARKUS GROSSEWINKELMANN

 
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