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Heimatverein e.V.

Heimatverein e.V.: Heimatverein will an historisch bedeutsame Personen erinnern

Beigetragen von S.Erdmann am 28. Feb 2013 - 13:25 Uhr

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Thomas Koch wird auch die nächsten vier Jahre den Heimatverein als 1. Vorsitzender führen. Einstimmig wurde er auf der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend im Hotel "Friesenhof" wieder gewählt. Auch Schriftführerin Heike Habbinga wurde - ebenfalls einstimmig - das Vertrauen für die nächste Amtsperiode ausgesprochen. Ebenso wurden Gesa Bleydorn und Carsten Poppinga wieder zu Kassenprüfern gewählt.

Koch berichtete in seinem Jahresrückblick davon, dass im vergangenen Jahr der geplante "Förderverein Küstenmuseum" endlich Wirklichkeit wurde. Im Juni fand die konstituierende Sitzung statt. Gemäß Satzung ist der Heimatverein darin federführend; weitere Partner sind die Inselgemeinde und die Juist-Stiftung. Der Verein wird sich weniger um die baulichen Arbeiten an dem Haus kümmern, sondern mehr um die künstlerische Ausstattung, Ausstellungen usw. Außerdem kann man als Förderverein entsprechende Fördermittel beantragen.

Zum Bereich Museum gehören auch die wechselnden Ausstellungen, die regelmäßig im "Alten Warmbad" und "Haus des Kurgastes" stattfinden. Hans Kolde, der diese seit Jahren organisiert, berichtete darüber, dass bereits seit Anfang Januar eine neue Ausstellung unter dem Titel "Windmühlen einst und jetzt" im Warmbad laufe, ebenso werden dort bisher nicht gezeigte Bilder von Fritz Hafner gezeigt. Im Frühjahr werden im "Haus des Kurgastes" Luftbilder von Gerhard Launer, einem der bekanntesten deutschen Luftbildfotografen, gezeigt.

Breiten Raum innerhalb des Heimatvereines nahm auch wieder das vereinseigene Insulanerhäuschen "Siebje" ein. Vize-Vorsitzender Hans-Georg Peters berichtete davon, dass im vergangenen Frühjahr eine Pumpe und Abwasserleitungen eingebaut wurden, um das Haus bei starken Regenfällen zu schützen. Das Wasser lief bisher immer die Dünen runter und in das Haus rein, durch diese Maßnahme kam es zu keinen Wassereinbrüchen mehr. Abgängig sei der Westgibel, hier wurde bereits der Auftrag zur Sanierung an einen ortsansässigen Baubetrieb erteilt. Danach sei das Haus wieder "gut in Schuss", so Peters. Kassenwart Franz Tiemann berichtete von einer guten Auslastung des Hauses mit wechselnden Ausstellungen. Hierdurch habe sich das Haus im vergangenen Jahr selbst getragen.

Auf der Stelle trete man indes, was den Ankauf des Grundstückes angeht, auf dem das Haus steht. Dieses gehört der Inselgemeinde. Wie Thomas Koch dazu ausführte, möchte man durch den Erwerb einen Riegel davor schieben, dass unter Umständen dasselbe passiert, wie derzeit nebenan hinter dem "Alten Warmbad", nämlich das dahinter wuchtige Häuser erstellt würden. Wegen fehlender Grenzabstände kam es bisher noch zu keiner Einigung, allerdings prüfe der Bürgermeister derzeit, ob ein Teilankauf der Gartenflächen unter Umständen möglich sei.

Koch dankte besonders der Familie des im Vorjahr verstorbenen Juist-Historikers Onno F. Fisser, die dessen sehr umfangreiches Archiv dem Heimatverein übergeben hat. Hans Kolde berichtete, dass der Heimatverein auch auf einem guten Weg sei, das Archiv von Friedrich van Freeden zu erhalten. Dieser hat in langen Jahren die Ereignisse der Insel auf 8mm-Schmalfilmen festgehalten und auch Filmabende für die Gäste abgehalten. Inzwischen ist dieses Material bereits angegriffen und muss für einen Erhalt digitalisiert werden. Da sich van Freeden gesundheitsbedingt und durch sein hohes Alter nicht mehr in der Lage dazu sieht, will Kolde gemeinsam mit ihm das Material selektieren. Kolde: "Was van Freeden hat, sind Schätze, die wichtig für unsere Insel sind."

Hans-Georg Peters informierte darüber, dass die Familie von Dr. Enno Arends an den Heimatverein wegen dessen Grabstätte herangetreten sei. Die Laufzeit des Grabes sei abgelaufen und die Enkel wollten diese nicht mehr verlängern. Enno Arends, nach dem auf Juist auch eine Straße benannt wurde, war ab 1882 auf der Insel als Arzt und zugleich als Gemeindevorsteher und Badekommissar tätig. In seiner Zeit wurde viel für den aufstrebenden Tourismus getan, so das alte Warmbad gebaut. Außerdem war er mit seinem Freund Dr. Otto Leege dran beteiligt, dass die Goldfischteiche im Osten und das Wäldchen im Westen entstanden. Da Arends für Juist historisch bedeutungsvoll sei, will der Heimatverein zukünftig das Grab weiter erhalten und pflegen. Dazu wurde mit der evangelischen Kirchengemeinde ausgehandelt, dass diese zukünftig auf Friedhofsgebühren dafür verzichtet. Eine ähnliche Regelung gibt es bereits mit der Inselgemeinde über das Grab des Künstlers Fritz Hafner, das ebenfalls bereits seit Jahren vom Heimatverein betreut wird.

"Der Heimatverein kann nicht alle Gräber übernehmen, aber wir sollten uns Gedanken machen, wie man zumindest die Grabsteine von historisch bedeutsamen Personen erhält", so Peters. Er habe die Vision einer Gedenkstelle, wo man diese Steine aufstellt. Zugleich soll hier an bedeutsame Personen der Inselgeschichte erinnert werden, die ihre letzte Ruhestätte nicht auf Juist gefunden haben, wie z. B. der Maler und Grafiker Alf Depser.

Auch auf die Homepage des Vereines ging Thomas Koch ein. Zwar habe man mit Franz Tiemann jemanden gefunden, der die Seite pflegt, allerdings bekäme er kaum Material aus den einzelnen Gruppen. Deshalb soll diese Seite zukünftig eher als Visitenkarte mit allgemeinen Angaben dienen, während aktuelle Dinge verstärkt auf der neuen Facebook-Seite erscheinen. Diese habe den Vorteil, dass hier mehrere Personen Beiträge und Fotos einstellen können. Die Facebook-Seite sei öffentlich, d. h. sie kann auch von Personen eingesehen werden, die nicht selbst Mitglied in dem Netzwerk sind.

Als Termine für die Aktion Saubere Insel wurde der 9. März genannt, diesmal bereits ab 11:00 Uhr. Einen Tag später findet das jährliche Bosseln zur "Domäne Bill" statt. Auch am Treffen "Insulaner unner sück" am kommenden Wochenende auf Norderney ist der Heimatverein durch seine Untergruppen vertreten. Klönnachmittage sind in diesem Frühjahr nicht mehr vorgesehen; Koch dankte Hans Kolde für die Durchführung von zwei Dia-Vorträgen, die sehr gut besucht waren.

Der Heimatverein Juist hat rund 250 Mitglieder, hiervon sind sehr viele in den zehn Untergruppen aktiv. So nahmen die Berichte der Gruppenleiter auch breiten Raum ein. Hierüber wird JNN noch berichten.

Unser Foto zeigt die wieder gewählten Mitglieder des Vorstandes und die Kassenprüfer. V. l. n. r. Thomas Koch, Carsten Poppinga, Gesa Bleydorn und Heike Habbinga.
JNN-Foto: Stefan Erdmann