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Rat und Verwaltung

Rat und Verwaltung: Planungen für neuen Kindergarten laufen auf Hochtouren

Beigetragen von S.Erdmann am 01. Mär 2013 - 11:39 Uhr

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Der Bau- und Umweltausschuss der Insel Juist brachte am Donnerstagabend das Projekt "Neubau einer Kindertagesstätte" auf den Weg. Er empfiehlt dem Rat, den Auftrag für die Planung an das Oldenburger Architekturbüro Droste, Droste und Urban zu geben, da diese schon mehrfach für die Gemeinde tätig waren. Der neue Kindergarten soll südlich der Inselschule entstehen, mit dem Bau beginnen will man im Herbst.

Bauamtsleiter Jens Wilde stellten noch einmal fest, dass die Räumlichkeiten im jetzigen Kindergarten "Schwalbennest" schon lange nicht mehr ausreichend sind und ein Anbau dort auch keine befriedigende Lösung ergeben würde. Er stellte einen ersten Entwurf vor, wobei es hier sehr viele gesetzliche Regelungen gibt, die berücksichtigt werden müssen. Neben den Räumlichkeiten für drei Gruppen sollen im Obergeschoss fünf bis sieben Wohnungen für Mitarbeiter entstehen. Wilde: "Wenn die Gemeinde in Zukunft etwas baut, dann werden immer Wohnungen dazu gehören, anders geht es nicht."

Angedacht ist auch ein Mehrgenerationenhaus, deshalb soll dieses als Anbau mit geplant werden. Ob beides in einem Rutsch gebaut wird, oder in zwei Bauabschnitten, soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Nach Vorlage der ersten Kostenschätzungen ist ein Abstimmungsgespräch hinsichtlich der Bauweise und der energetischen Ausführung mit dem Rat geplant. Parallel zu den Planungen soll auch der Bebauungsplan entsprechend geändert werden, um die notwendige Baufläche zu schaffen.

Ralf Lüpkes (Pro Juist) sprach sich dafür aus, die Flächen im Dachgeschoß optimal zu nutzen. Frank Endelmann (CDU) wies auf das Problem der Zuwegung bei einem Mehrgenerationenhaus hin, denn die Straße "Schoolpad" ist sehr steil und der Weg neben dem Haus "Meyenburg" ist nur ein schmaler Fußweg. Dieses könne vor allem für Senioren schwierig werden. Wilde entgegnete, dass man die Möglichkeiten noch prüfen werde, man aber ansonsten wenig andere Standorte für den Bau eines solchen Hauses auf der Insel hat. Die Gleichstellungsbeauftragte Annette Moritz wies darauf hin, dass ein Mehrgenerationenhaus kein Seniorenhaus sei, sondern neben diesen auch von anderen Gruppen genutzt würde (Erwachsenenbildung, Jugendcafe usw.)

Ebenfalls einstimmig stellte der Ausschuss den Langebericht des Eigenbetriebes Wirtschaftsbetriebe für 2011 fest und die Werksleitung wurde entlastet. Bürgermeister Dietmar Patron erläuterte, dass die Wirtschaftsbetriebe aus zwei Betriebszweigen bestehen. Dies sei zum einen das Wasserwerk, wo ein Gewinn von 15.522 Euro erzielt wurde. Obwohl die Gebühren in dem Jahr gesenkt wurden, konnte der Gewinn erzielt werden, weil keine größeren Unterhaltungsmaßnahmen angefallen waren. Insgesamt habe man in 2011 eine Gesamtmenge von 265.000 Kubikmeter Trinkwasser verkauft, ein Jahr zuvor waren es rund 7.000 Kubikmeter mehr. Dass der Bürger Wasser spart, sieht man daran, dass 2011 113.000 Personen zu versorgen waren, ein Jahr zuvor waren es hingegen nur 110.000 Personen.

Der zweite Betriebszweig ist der Seehafen. Hier wurde ein Verlust von 137.148,07 Euro verzeichnet. Als Gründe führte Patron die Kosten für eine Begleitstudie über den Schlickeintrag, die neuen Aufzüge für das Hafenrestaurant und die Baggerkosten von 52.000 Euro an (ein Jahr zuvor lagen diese nur bei 17.000 Euro). Bei den Einnahmen konnte man eine leichte Steigerung verzeichnen, denn es liefen mehr Fahrgastschiffe die Insel an. Lag die Zahl 2010 bei 620, so waren es ein Jahr später 625 Schiffe. Der sich aus beiden Summen ergebende Gesamtjahresverlust in Höhe von 121.626,07 Euro soll durch Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage abgedeckt werden. Zugleich stimmte der Ausschuss dem Beschlussvorschlag zu, den Auftrag für die Prüfung des Jahresabschlusses 2012 für die Wirtschaftsbetriebe an die Kommuna-Treuhand in Delmenhorst zu vergeben.

Ohne Beschlussvorschlag an den Rat ging ein Beschlussvorschlag zur Änderung der zusammenhängenden Bebauungspläne 07 und 14 im Ostdorf. Zur Sitzung waren die nötigen Unterlagen vom Landkreis Aurich noch nicht da. Da sich diese Sache schon länger hinzieht, wurde sie dennoch zur Entscheidung auf der nächsten Ratssitzung weiter gegeben, denn dann sollen die Unterlagen vorliegen. Claas Stegmaier (SPD) brachte es auf den Punkt: "Wohnraum ist knapp. Und wenn ein Juister Betrieb bauen will, egal ob Wohnungen oder Gästebetten, dann soll man das unterstützen."

Einstimmig wurde die Änderung des Bebauungsplanes 09 angenommen, nachdem die öffentliche Auslegung im vergangenen Herbst keine gravierenden Einwände ergab. Damit ist es der Gaststätte "Köbes" jetzt möglich, an der Nordseite einen Wintergarten zu errichten. Dieser Bereich war bisher als Freifläche für die Gastronomie ausgewiesen, konnte aber wegen seiner sehr windexponierten Lage kaum genutzt werden. Außerdem erhofft man sich von der Maßnahme, dass in dem Bereich mehr Ruhe einkehren wird, denn die Raucher, die derzeit draußen stehen, könnten dann in den Wintergarten gehen.

Auch der Auftrag zur Kanalreinigung für die Jahre 2013 bis 2015 wurde vergeben. Diesen erhielt die Firma Arnold Pläsier aus Norden, die als einzige ein Angebot abgab. Andere Firmen verzichteten nämlich auf eine Abgabe, weil nur der Norder Unternehmer entsprechend leichte Fahrzeuge hat, die auf den Straßen der Insel fahren dürfen. Das Auftragsvolumen liegt bei 103.434,47 Euro brutto; mit den Arbeiten wurde auch bereits begonnen, damit sie vor den Osterferien abgeschlossen sind.

Auf Nachfrage vom Ausschussvorsitzenden Björn Westermann (parteilos) berichtete Jens Wilde, dass man beim Bau der Saunalandschaft jetzt zwei bis drei Wochen in Verzug geraten sei. Einerseits machte die Frostperiode Dacharbeiten unmöglich, auch habe man Ärger mit den Trockenbauarbeiten. Die Firma, die den Zuschlag erhielt, habe einen Subunternehmer geschickt, der nicht vertragsgemäß gearbeitet hatte, So mussten Dinge wieder abgerissen werden. Wilde: "Wir ziehen in Erwägung, diesen Subunternehmer von der Baustelle zu werfen."

Ralf Lüpkes fragte nach, was am Bootshafen schief gelaufen sei, dass die "Seekrabbe" diesen nun doch nicht ausbaggern könnte und die dazu notwenige Verbreiterung der Einfahrt nicht möglich sei. Jens Wilde entgegnete, es habe keiner gesagt, dass die Verbreiterung nicht möglich sei. Er suchte die Schuld hierfür beim Segelklub, dieser hätte auf ein Schreiben, in dem Bedenken von NPorts abgeklärt werden sollten, nicht reagiert. Der Bürgermeister sprach davon, dass man jetzt eine gute Lösung gefunden habe, denn die "Seekrabbe" hätte schon jetzt Probleme, im Frühjahr alle ihre Arbeiten in den Häfen fertig zu bekommen.

Unser Foto zeigt den Bereich, wo im Herbst der neue Kindergarten und unter Umständen auch das Mehrgenerationshaus gebaut werden soll.
JNN-Foto: Stefan Erdmann