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Rat und Verwaltung: Drehleiterfahrzeug muss zur Generalinspektion nach Karlsruhe

Beigetragen von S.Erdmann am 25. Feb 2017 - 22:44 Uhr

Bild 0 von Drehleiterfahrzeug muss zur Generalinspektion nach Karlsruhe

Der Rat der Gemeinde Juist stimmte auf seiner letzten Sitzung zu, eine Summe von 70.000 Euro freizugeben, damit das Drehleiterfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr die notwenige Zehnjahreswartung und einige Komponenten zur Unfallverhütung bekommt. Die Arbeiten sollen noch vor der Saison erledigt werden, dafür muss das Fahrzeug nach Karlruhe überführt werden.

Das Fahrzeug vom Typ DAL(K) 23-12 wurde 2012 gebraucht angeschafft, nachdem die alte Drehleiter einen Unfall erlitten hatte, den man nur als wirtschaftlichen Gesamtschaden bezeichnen konnte. Nun wird es zehn Jahre alt, nach diesem Zeitraum ist eine Generalinspektion unumgänglich. Die sogenannten Hubrettungsfahrzeuge, wozu eine Drehleiter gehört, sind sehr hoch technisierte Fahrzeuge mit sehr viel Hydraulik- und Elektronikteilen. Im Ernstfall hängen oft Menschenleben von der reibungslosen Funktion aller Elemente eines solchen Einsatzgerätes ab, daher ist grundsätzlich eine solche Inspektion alle zehn Jahre vorgeschrieben.

Zugleich sollen einige Dinge geändert werden, die im Zusammenhang mit den Unfallverhütungsvorschriften stehen. Es ergeben sich Synergieeffekte, wenn beide Schritte zusammen stattfinden. Für die Inspektion lag ein Angebot in Höhe von rund 48.100 Euro vor, die Austauschkomponenten für die UVV wurde auf 10.000 Euro geschätzt, dieselbe Summe wurde noch einmal für ein Leihfahrzeug angesetzt, denn während der rund fünfwöchigen Inspektion muss ein Ersatzfahrzeug auf der Insel sein.

Frank Endelmann (CDU) wollte wissen, ob es sich bei den Kosten um die Obergrenze oder den Minimalbetrag handle. Bürgermeister Dr. Tjark Goerges geht davon aus, dass sich die Gesamtsumme im absolut oberen Bereich bewegt. Arend Janssen-Visser (CDU) bedauerte, dass das Angebot selbst nicht vorlag, dann hätte man es näher durchleuchten können. Auf die Frage vom Ratsvorsitzenden Björn Westermann (Pro Juist), ob noch weitere Angebote vorlagen, antwortete Janssen-Visser, der zugleich stellvertretender Gemeindebrandmeister ist, dass es nur wenig Anbieter von Drehleiterfahrzeugen gibt. Die Herstellerfirma Metz gehört zur Rosenbauer-Gruppe, daher läge auch nur der Kostenvoranschlag von dieser Firma vor. Andere Hersteller würden kein Angebot abgeben, um ein Fahrzeug eines Mitbewerbers zu warten. Gemeindebrandmeister Thomas Breeden war zur Sitzung übrigens nicht eingeladen worden.

Bei den Bekanntgaben des Bürgermeisters berichte dieser von einer weiteren feuerwehrtechnischen Baustelle, denn im Januar fand eine Überprüfung der Wehr durch die Feuerwehrunfallkasse (FUK) statt. Hier gab es eine große Liste mit baulichen Mängeln (wie auch bei jeder früheren Überprüfung), die sich unter anderem auf die unzureichenden sanitären Anlagen, dem von der Fahrzeughalle nicht getrennten Umkleidebereich und den viel zu engen Fahrzeugtoren beziehen. Goerges: „Die Überprüfung zeigt die große Dringlichkeit für die Baumaßnahme eines neuen Feuerwehrgebäudes auf dem Zwischendeichgelände.“

Unser Foto zeigt das Drehleiterfahrzeug bei einem Tag der offenen Tür der Wehr.
JNN-ARCHIVFOTO: STEFAN ERDMANN