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Aus der Region: BUND: Eemshaven wird zum Abgasrohr der Niederlande

Beigetragen von JNN am 05. Sep 2017 - 18:39 Uhr

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Die Bürgerinitiative „Saubere Luft Ostfriesland e.V.“ investiert seit 2008 viel Kraft darin, das Kraftwerk der RWE in Eemshaven (siehe Foto) zu stoppen. Das Kohlekraftwerk an der Niederländischen Grenze ist auf Juist gut von der Wattseite aus zu sehen. Auf unserer Nachbarinsel Norderney gibt es einen Ortsverein des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), dieser ist Mitglied in der Initiative.

Zuletzt gelang ein Erfolg im Rahmen der Erweiterung des Müllheizkraftwerks Delfzijl. Durch Verhandlungen mit den Betreibern wurden die Quecksilberemissionen von jährlich 60 Kilo auf 6 Kilo reduziert. Dazu hätten die anwaltliche Unterstützung und die Androhung, bis vor Gericht zu ziehen, beigetragen, so der BUND in einer Mitteilung.

Andere Punkte, wie der Stickstoffausstoß, seien derzeit Gegenstand einer Klage. Trotz der Erfolge schreitet die Industrialisierung am Dollart unaufhörlich weiter voran, berichtet der BUND. Der Strukturplan Eemsmond-Delfzijl habe die Ansiedlung und den Ausbau der Kohle- und Windenergie sowie der Chemie- und der Schwerindustrie in den nächsten Jahrzehnten zum Ziel. Am 29. Juni habe überraschend die sechswöchige öffentliche Auslegung des endgültigen Flächennutzungsplans Oosterhorn begonnen. Das Oosterhorn ist das Industriegebiet, auf dem auch das oben erwähnte Kohlekraftwerk steht.

Die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland hat dazu eine Stellungnahme abgegeben, um die Voraussetzung für eine Klage zu schaffen. Um in diesem und zukünftigen Verfahren gerichtlich vorgehen zu können, sei die Erstellung eines Gutachtens zum Thema „Auswirkungen von Schwermetallen und Stickstoffdeposition“ von entscheidender Wichtigkeit.

Insgesamt werden mit Kosten von rund 20.000 Euro gerechnet. Diese Summe würde die Möglichkeiten der Bürgerinitiative übersteigen, die deshalb um Unterstützung bittet. Der BUND Norderney habe eine beträchtliche Summe gespendet, um zu verhindern, „dass Ostfriesland und die Inseln sich bald noch mehr am Abgasrohr der Niederlande wiederfinden“.

Informationen finden sich auf der Internetseite der Bürgerinitiative.
www.bi-saubere-luft-ostfriesland.de

QUELLEN: PRESSEMITTEILUNG BUND, NORDERNEYER MORGEN
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN