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Rat und Verwaltung: Jeder Juister Bürger erarbeitet 34.800 Euro im Jahr

Beigetragen von S.Erdmann am 17. Jan 2018 - 22:59 Uhr

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In einem überschaubaren Rahmen von rund 35 Personen fand dieser Tage der Neujahrsempfang der Inselgemeinde im Trausaal vom Alten Warmbad statt. In seiner Ansprache ging Bürgermeister Dr. Tjark Goerges, der 2017 das erste Jahr seiner Amtszeit absolvierte, neben einen Rückblick auch auf die zukünftigen Pläne der Insel ein.

Das Wohnungsproblem, der nicht hinnehmbare Zustand des Hafens, der Bau eines neuen Feuerwehrhauses und einer Rettungswache, die Zukunft für das in die Jahre gekommene „Haus des Kurgastes“, geplante Baumaßnahmen wie die Einrichtung des Fitnessbereiches im Erlebnisbad und eines Minigolfplatzes, kurz: die Palette der Herausforderungen für 2018 ist vielfältig und anspruchsvoll.

Für Unternehmer und Gründer müssten gute Voraussetzungen auf der Insel geschaffen werden, ebenso gilt es, den Wirtschaftsfaktor Tourismus zu fördern. Die Inseln können durchaus in Aurich, Hannover oder Berlin selbstbewusst auftreten, denn Goerges hatte ausgerechnet, dass der touristische Einkommensbeitrag der Insel bei jährlich 55,3 Millionen Euro liegt, das entspricht einer Pro-Kopf-Leistung von 34.800 Euro.

Im Vorjahr wurde die magische Zahl von einer Millionen Übernachtungen auf Juist nicht erreicht, diese hat sich auf 996.000 mit 131.000 Gästen eingependelt. Der Gästerückgang ist Goerges seiner Ansicht allein auf die Witterung zurück zu führen, denn in der Nachsaison fehlten die spontanen Gäste aufgrund des total verregneten Septembers.

Zurückblickend auf 2017 erinnerte der Bürgermeister daran, dass bei seinem Dienstantritt gleich vier Sachgebietsleiterposten nicht besetzt oder die betreffenden Personen gerade im Aufbruch waren. Man hat alle Stellen im Rathaus zwischenzeitlich wieder besetzen könnten und dafür sehr gute Leute für die Arbeit bei der Gemeinde- und Kurverwaltung gewinnen. Ebenfalls wurde in dem Jahr der Fußboden in der Turnhalle erneuert, ein neues Feuerwehrfahrzeug bestellt und die Brandruine der ehemaligen Sturmklause konnte entfernt werden. Ebenso wurde ein neues Gästebeitragsabrechnungssystem in Betrieb genommen, die ersten neuen Bebauungspläne wurden auf den Weg gebracht, und als erste Neuerung bei den erforderlichen baulichen Veränderungen am Hafen finden nun eine enge Abstimmung und gemeinsame Gespräche mit allen Beteiligten statt. Weiter wurde ein Lebensraumkonzept unter Mitwirkung von rund 70 Juistern entwickelt, und die Boulebahn auf dem Zwischendeichgelände konnte samt Zuwegung aufgefrischt werden.

„Ohne die vielen helfenden Hände und Köpfe wären so wunderbare Veranstaltungen, wie Juist sie hat, nicht möglich“, so Goerges weiter. Er meinte damit einerseits die Privatinitiativen (z. B. Juister Weihnachtszauber, Weihnachtsmarkt des Juister Kunsthandwerks, Musikfestival, Krimifestival usw.) und die vielen Veranstaltungen, die von Organisationen und Vereinen ausgerichtet werden bzw. wo diese mitwirken. Als nächstes großes Event stehe nun im März das Treffen „Insulaner unner sück“ an, welches nunmehr zum vierten Mal auf Juist durchgeführt wird.

Auch auf das Thema Sicherheit ging der Verwaltungschef ein. So müssen in diesem Jahr die Planungen für das neue Feuerwehrhaus intensiv weitergeführt werden; noch vor der Saison werde zudem ein neues Feuerwehrfahrzeug vom Typ LF 10 in Dienst gestellt. Ein besonderes Highlight im Vorjahr war zweifelsohne die Indienststellung und Taufe des neuen DGzRS-Rettungsbootes „Hans Dittmer“. Goerges: „Es erfüllt uns mit Stolz, da wir durch die neuste Technik und dem Einsatz der freiwilligen Retter optimal für die Seenotrettung und dem Krankentransport aufgestellt sind.“

„In diesem Jahr möchte ich den Moment nutzen und mich für ein über Gebühr tolles Engagement bedanken“, mit diesen Worten begann Goerges am Ende seiner Ansprache mit einer Ehrung. Diese ging in Form einer Urkunde und eines Bildes von Inselmaler Friedrich Fäsing an Inselpastorin Elisabeth Tobaben. Diese ist seit 2002 als Seelsorgerin der Evangelischen Kirchengemeinde auf Juist tätig, eigentlich hätte sie im vergangenen Herbst bereits in den Ruhestand gehen können, doch sie hat um zwei Jahre verlängert.

Goerges konnte eine große Palette an Beispielen für das große Engagement von Tobaben aufzählen: Seit sie auf Juist ist, hatte sie viel bewegt, so gab es zahlreiche Baumaßnahmen, die leitete die Kirchenvorstandwahlen, förderte die Strandtaufen, verlegte das Erntedankfest vom Kurplatz in die Wilhelmstraße zwischen Kirche, Pfarramt und Terrassensaal. Sie musiziert, spielt Querflöte und Gitarre, und singt, neben der Gästekantorei auch im Kammerchor Hameln, ist Langstreckenläuferin und wandert im Urlaub gerne in Südtirol. Und sie spielt Theater, mehrmals stand sie für die Theatergruppe „Antjemöh“ auf der Bühne. Zudem versteht sie es auch, andere Leute einzubinden, täglich zu inspirieren und christliche Gedanken zu erläutern und weiterzutragen.

Unsere Fotos zeigen Inselpastorin Elisabeth Tobaben mit dem Fäsing-Bild und Bürgermeister Dr. Tjark Goerges, auf einem weiteren Bild ist der Bürgermeister bei seiner Neujahrsansprache zu sehen und die dritte Aufnahme wurde in den Zuschauerbereich im Trausaal während der Veranstaltung gemacht.
JNN-FOTOS (3): STEFAN ERDMANN

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