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Rat und Verwaltung: Bürgermeister Goerges: Klare Aussagen wurden bisher nicht getroffen

Beigetragen von JNN am 01. Mai 2020 - 13:32 Uhr

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Mit einem Informationsbrief hat sich Bürgermeister Dr. Tjark Goerges jetzt an die Juister Einwohner, Mitarbeiter und Gäste gewandt, um über die aktuelle Situation hinsichtlich der Corona-Pandemie in Bezug auf die Insel und dessen Tourismus zu berichten. Sie finden diesen Brief unter „Weiterlesen“.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Juisterinnen und Juister,

wie Sie sicherlich wahrgenommen haben, gab es während der letzten Tage Videokonferenzen mit Vertretern der Landesregierung, den Landkreisen und im wöchentlichen Modus mit den Inselbürgermeistern.

Trotzdem inzwischen verschiedene Pressemitteilungen und Interviews der Beteiligten veröffentlicht wurden, müssen wir festhalten, dass hier und heute noch keine klaren Aussagen getroffen werden können, was und wann genau während der nächsten Wochen für unseren Tourismus und unsere Insel kommen wird.

Nach gegenwärtigem Sachstand tendiert eine stark wahrgenommene Gruppierung der Entscheider auf Landesebene dazu, das Land Niedersachsen mit einem Stufenplan für den Tourismus zeitnah zu öffnen. Die erste Stufe könnte die Öffnung für die Zweitwohnungs-besitzer sein und die zweite Phase dann die Öffnung für die Vermietung sowie den Hotel- und Pensionsbetrieb, was einer annähernden Vollöffnung gleichkäme. Als letztes soll dann der Tagestourismus folgen.

Bedenken Sie bitte, dass die oben beschriebenen Punkte bislang nur diskutierte Vorschläge der Landesregierung sind.

Auch Ministerpräsident Stephan Weil hat heute in seiner Pressekonferenz noch keine konkreten Termine genannt. Höchstwahrscheinlich erfahren wir spätestens am 06.05.2020 mehr, denn dann soll über die Öffnung von Gastronomie, Hotels und dem gesamten Tourismus gesprochen werden.Im Speziellen sollen während der ergänzenden Wirtschaftsministerkonferenz Details erarbeitet werden. Ein Termin liegt mir nicht vor.

Ob wir dann direkt bereits am 07.05.2020 in die erste Phase starten werden und dann in der Folgewoche in die zweite Phase, ist einfach nur Spekulation.

Festzuhalten ist, dass laut unserem Ministerpräsidenten größere Veranstaltungen mit „wechselnden Teilnehmern“, wie z.B. Schützenfeste oder Jahrmärkte bis zum 31.08.2020 nicht stattfinden werden. Inwieweit unsere Veranstaltungen dann betroffen wären, muss geprüft werden. Ein positives Signal wurde für die Durchführung von Gottesdiensten, die Öffnung von Museen und Galerien sowie das kontrollierte Nutzen von Spielplätzen gesetzt. Das Thema Kitas und Schulen stehen zusätzlich auf der Agenda. Diese Punkte werden nächste Woche konkretisiert und formell fixiert werden.

Dieser Sachstand ist somit noch nicht abschließend und wird am 6.Mai 2020 unter den Ministerpräsidenten abgestimmt werden. Wir vertrauen darauf, dass die Ergebnisse für uns sicher und anwendbar sein werden.

Einig sind wir uns darin, dass die Maßnahmen so sicher sein müssen, dass ein Schließen der Inseln, als Folge einer unkontrollierten Infektion, möglichst ausgeschlossen ist. Das gilt allerdings für jede Destination, die starken Tourismus zu vermelden hat.

Klar ist aber auch, dass wir hier vor Ort bestens aufgestellt sein müssen. Daran arbeiten wir aktuell und erstellen Hygienekonzepte, stimmen mit dem Landkreis einen Pandemieplan ab und prüfen die Möglichkeit den Zugang zur Insel bei größeren Gästeankünften zu kontrollieren.

Dafür gibt es ein Team der beteiligten Experten, von unseren Allgemeinmedizinern, der Polizei, dem Ordnungsamt, dem Rettungsdienst, den Vertretern der Wirtschaftsverbände, Reedereien und weiteren Fachleuten. Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass wir während der kommenden Woche die Vorbereitungen soweit abgeschlossen haben und wir für die Insel sowie für die Gästerichtig aufgestellt sein werden.

Hierzu werden wir nächste Woche, sobald wir weitere Fakten vorliegen haben, informieren.

Erfreulich ist, dass es den heimischen Bootsbesitzern jetzt möglich ist, ihre Boote in den Hafen zu verbringen und das Watt zu erkunden. Aber auch hier gelten die Grundregeln der Kontaktsperre und die Hygieneregeln, die wir inzwischen auswendig kennen.

Ja, wir müssen alles tun, damit der Virus sich hier nicht verbreiten kann und wir gesund bleiben. Das klappt meines Erachtens bislang recht gut und wenn Alle die Hygieneregeln einhalten, sollte dies auch so bleiben. Die Maskenpflicht wurde sehr gut angenommen und funktioniert. Wir gehen davon aus, dass dies auch in Zukunft mit unseren Gästen klappen wird.

Falls Sie trotzdem den Verdacht haben sollten, erkrankt zu sein, gehen Sie nicht zum Arzt, sondern nehmen telefonisch Kontakt auf. Er wird sich mit Ihnen beraten und die nächsten Schritte abstimmen.

Wie gehabt, gelten Verordnungen des Landes und dieAllgemeinverfügungen des Landkreises, die das tägliche Leben einschränken, mit dem Ziel die Verbreitung des Corona-Virus zu unterbinden. Diese sind kommuniziert und Sie können diese auf unseren Webseiten (www.gemeinde-juist.de und www.juist.de) einsehen sowie in unserem Bekanntmachungskasten.

Deshalb kann nicht häufig genug auf die Einhaltung der Hygieneregeln hingewiesen werden. Halten Sie Abstand, geben Sie sich nicht die Hand, desinfizieren Sie ihre Hände bzw. waschen Sie diese intensiv und wenn Sie husten oder niesen müssen, bitte abgewandt und in die Armbeuge. Vermeiden Sie nicht notwendige Sozialkontakte.

Wir als Gemeindeverwaltung sind weiterhin für Sie da, allerdings nicht mehr wie gewohnt im Publikumsverkehr, sondern per Telefon und email und auf unseren Webseiten. Falls Sie nicht aufschiebbare Punkte mit uns klären müssen, so besteht die Möglichkeit sich telefonisch einen Termin geben zu lassen.

Wir sehen auch, dass die wirtschaftliche Situation der Gewerbetreibenden sehr kritisch ist. Gegenwärtig werden auf Bundes- und Landesebene verschiedene Fördermaßnahmen etabliert, die laut Herrn Wirtschaftsminister Althusmann zum Teil über den 31.05.2020 hinaus verlängert werden sollen. Hier müssen Sie aktiv werden und Ihr Interesse als Betroffener formulieren. Ich hoffe, dass dies weiterhin schnell und unbürokratisch stattfinden wird.

Wir werden alles tun, damit wir gemeinsam diese außerordentliche und schwierige Situation aushalten können. Wichtig ist, dass wir dies solidarisch und in enger Abstimmung mit Ihnen schaffen. Denn nur als Gemeinschaft werden wir unser Inselleben erhalten können und dem Gast auch in Zukunft eine der besten Urlaubsorte, die es gibt, präsentieren.

Falls Sie Besuch erwarten, so dürfen leider nur Ehegatten/Ehegattinnenoder Lebenspartner/Lebenspartnerinnen im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes einer Bewohnerin oder eines Bewohners mit erstem Wohnsitz auf die Insel kommen. Außerdem können Verwandte ersten Grades einer Bewohnerin oder eines Bewohners mit erstem Wohnsitz auf der Insel, soweit zwingende familiäre Gründe vorliegen, vorbeischauen. Bitte setzen Sie sich mit der Hotline des Landkreises in Verbindung (Telnr. 04941-161616), die Ihnen weitere Informationen geben können.

Bitte denken Sie auch an Ihre Freunde, Verwandte, Bekannte, Nachbarn und unterstützen Sie sie soweit wie möglich, sei es beim Einkaufen oder anderen alltäglichen Besorgungen.

In diesem Sinne halten wir Sie auf dem Laufenden und wünschen Ihnen weiterhin beste Gesundheit.

Ich würde Ihnen gerne klare und gute Botschaften zum 1.Mai verkünden, aber wie Sie sehen, die Zeiten sind ungewiss und die Sachlage verändert sich im Tagesrhythmus. In der Hoffnung, dass wir sehr bald wieder unsere Gäste begrüßen und Sie nachts durchschlafen können.

Bleiben Sie gesund.

Ihr Bürgermeister mit dem gesamten Team und dem Gemeinderat,

Dr. Tjark Goerges
Bürgermeister und Kurdirektor
Inselgemeinde Juist