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Rat und Verwaltung: Konzept für dauerhafte Öffnung der Inseln ist fertig

Beigetragen von JNN am 13. Apr 2021 - 19:27 Uhr

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Die sieben Ostfriesischen Inseln haben gemeinsam mit ihren Tourismusorganisationen und der Ostfriesischen Inseln GmbH sowie dem Virologen Prof. Dr. Ulf Dittmer des Universitätsklinikums Essen und weiteren Unterstützern (u. a. der IHK und DEHOGA) ein Konzept für eine dauerhafte Öffnung des Tourismus auf den Ostfriesischen Inseln entwickelt. Dieses zeigt auf, wie Tourismus bei gleichzeitiger Kontrolle des Infektionsgeschehens sicher und dauerhaft durchgeführt werden kann.

Die sichere und dauerhafte Öffnung des Tourismus für die „Ostfriesischen Inseln“ umfasst die Öffnung der touristischen Beherbergungsbetriebe sowie der Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe, der Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie weiterer touristischer Angebote auf den Inseln in einem ersten Schritt nur für den Übernachtungstourismus. Damit unterscheidet sich das Projekt von den aktuell benannten Modellregionen in Niedersachsen, in denen keine touristischen Übernachtungen vorgesehen sind.

Das Vorhaben wird für das Land Niedersachsen eine herausgehobene Bedeutung erhalten. Mit der Machbarkeitsanalyse wird deutlich, wie eine Öffnung des Tourismus verantwortbar durchführbar ist und dass der touristische Teil des öffentlichen Lebens sicher wiederhergestellt werden kann.

Die Ostfriesischen Inseln bieten sich aufgrund ihrer Erreichbarkeit nahezu ausschließlich mittels des Fährverkehrs in besonderer Weise für ein derartiges Vorhaben an. Ziel des Vorhabens ist es,

► unter „Reallabor-Bedingungen“ die Effekte einer kontrollierten Öffnung des Tourismus zu erfassen und engmaschig anhand von definierten Kriterien zu monitoren,

► den integrierten Einsatz sämtlicher Gestaltungsparameter, u.a. digitaler Systeme der Verarbeitung von personenbezogenen Daten und deren Übermittlung an die Gesundheitsämter, umfassender Testkonzepte sowie angepasster Hygiene- und Schutzmechanismen, zu erproben und

► für ganz Niedersachsen sowie im bundesweiten Maßstab Erfahrungen zu teilen und damit perspektivisch eine sichere Öffnung des Tourismus auch in anderen Destinationen zu ermöglichen.

Bei der Umsetzung hat der Infektionsschutz und damit die Sicherung der Qualität aller Prozesse und Maßnahmen höchste Priorität. Für den Fall der Infektionen auf den Inseln sieht die Machbarkeitsanalyse Reaktionen bis hin zu einem Abbruch vor.

Im Zentrum der Öffnungsstrategie steht ein umfangreiches Testkonzept, das neben den Gästen auch die Insulaner und Beschäftigten im Tourismus berücksichtigt. Übernachtungsgäste inklusive Zweitwohungsbesitzer und in der zweiten Öffnungsphase auch Tagesgäste müssen bei der Anreise auf die Inseln einen negativen PoC-Antigen-Schnelltest oder PCR-Test vorweisen. Sollte bei Anreise kein Corona-Test bzw. ein veralteter Corona-Test vorliegen, kann der Gast nicht auf die Insel befördert werden.

Auf den Inseln werden zentrale Testzentren eingerichtet, um alle Gäste ca. 48 Stunden nach ihrer Anreise nochmals mit einem PoC-Antigen-Schnelltest testen zu können. Erst nach dem zweiten Test ist die Nutzung aller touristischen Angebote der Insel möglich.

Eine lückenlose Test- und Nachverfolgungskette ist nur mit digitaler Unterstützung zu realisieren. Hierzu wird eine digitale Lösung angestrebt, die personenbezogene Daten mit Testergebnissen und ihrer Gültigkeitsdauer verknüpft, sodass dem Gast über einen App-generierten QR-Code Zutritt zu touristischen Leistungen gewährt werden kann und gleichzeitig eine Nachverfolgung der Kontakte vereinfacht wird. Für den zeitnahen Start des Projekts und für den Teil der Gäste, der nicht mit internetfähigen Endgeräten ausgestattet ist, werden analoge Lösungen erarbeitet.

Für die wissenschaftliche Begleitforschung wird das „Center for Innovation and Sustainability in Tourism (C.I.S.T.) (für unsere – überwiegend - deutschen Leser: „Zentrum für Innovation und Nachhaltigkeit im Tourismus“) unter der Leitung von Prof. Dr. Ines Carstensen und Prof. Dr. Edgar Kreilkamp eingebunden. Innerhalb des C.I.S.T. hat sich eine Science Task Force Tourismus (für unsere deutschen Leser: „Wissenschaftliche Arbeitsgruppe Tourismus“) formiert, in der u. a. Wissenschaftler aus den Bereichen Tourismuswissenschaft, Mobilitätsforschung sowie Medizin- und Pandemieforschung zusammenarbeiten.

Das Konzept wurde dem Land Niedersachsen am 13. April 2021 zur Prüfung vorgelegt. Die Ergebnisse der Prüfung durch die Landesregierung sowie eine mögliche touristische Öffnung mit einem möglichen Starttermin sind den Inselgemeinde natürlich noch nicht bekannt. Wir werden Sie kontinuierlich über den Stand der Dinge informieren.

Sie finden die Machbarkeitsanlyse als PDF auf der Homepage der Inselgemeinde

https://oc.gemeinde-juist.de/category/aktuell/

oder auf juist.de unter

https://www.juist.de/suchen-buchen/aktuelles-mit-webcam-wetter-gezeiten-badezeiten/vermieter-aktuelle-informationen-zum-coronavirus/.
 
TEXT: GEMEINDE- UND KURVERWALTUNG JUIST/DR. TJARK GOERGES/THOMAS VODDE
(Textübersetzungen in die deutsche Sprache REDAKTION JNN/STEFAN ERDMANN)