Juist Impression

Newsbeiträge

Freiwillige Feuerwehr

Freiwillige Feuerwehr: Feuerwehr erlebte im Vorjahr Sternstunden bei der Ausbildung

Beigetragen von S.Erdmann am 18. Jan 2023 - 23:39 Uhr

Bild 0 von Feuerwehr erlebte im Vorjahr Sternstunden bei der Ausbildung

Das abgelaufene Jahr war von einer großen Zahl von Einsätzen für die Feuerwehr Juist geprägt, aber es gab auch sehr erfreuliche Dinge, so stehen nach entsprechenden Neueintritten und bestandenen Lehrgängen jetzt zehn neue Feuerwehrfrauen und -männer sowie acht neue Atemschutzgeräteträger zur Verfügung. Erstmalig wurde die Jahreshauptversammlung, die dieser Tage im Hotel „Friesenhof“ stattfand, vom neuen Gemeindebrandmeister Arend Janssen–Visser (Brörie) durchgeführt.

Im seinem ersten Jahresrückblick konnte dieser glücklicherweise keine großen Brände verzeichnen, doch die Bilanz konnte sich sehen lassen: Die Wehr wurde zu 21 Brandeinsätzen, darunter 16 Brandmeldeanlagen (davon neunmal von einem großen weißen Hotel an der Strandpromenade), vier Kleinbränden und einer Fehlalarmierung gerufen. Zusätzlich wurde sie zu 22 Hilfeleistungen angefordert, darunter neunmal Unterstützungen für den Rettungsdienst.

„Neben den vielen Einsätzen war auch die Ausbildung im Jahr 2023 ein enormer Faktor, und das nicht nur auf Kreisebene,“ so Janssen-Visser. An der NABK (früher Landesfeuerwehrschule) in Celle waren zum Truppführerlehrgang Aibo Extra und Ingo Peters, ebenso Yvonne Robben, die dort den Lehrgang für Technische Hilfeleistung besucht hatte. Über die Feuerwehr Hannover konnte Jacob Habbinga erfolgreich an einem Maschinistenlehrgang teilnehmen. Ebenso ist er der erste, der das neue Führerscheinmodell der Gemeinde in Anspruch genommen hat. Jährlich können zwei Juister Feuerwehrangehörige, die z.B. zu Ausbildungszwecken auf dem Festland sind und beabsichtigen, danach wieder zur Insel zurück zu kommen, den Führerschein der Klasse C dort zu machen, damit sie später als Fahrer für die schweren Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung stehen.

Im Mai nahm dann eine ganze Gruppe von Mitgliedern, teils Neumitgliedern, auf Kreisebene an einem Truppmann-Lehrgang (früher: Grundlehrgang) erfolgreich teil, dies waren Marina Bockelmann, Adrian Dezic, Johanna Janßen, Menno Kannegirter, Sören Rehfeldt, David Schuler, Ercan Sendil, Jan-Kajetan Sendil, Johann Weers und Ole Wollert.

Im Dezember war nochmal Ausbildungszeit. Auf Nachfrage hatte es die Kreisausbildung ermöglicht, zusammen mit Norderney einen Atemschutzgeräteträgerlehrgang in Wochenendform durchzuführen. Acht Kameraden fuhren dazu ins Ausbildungszentrum in Georgsheil. Dies waren Marina Bockelmann, Adrian Dezic, Jona Endelmann, Menno Kannegieter, Sören Rehfeldt, David Schuler, Johann Weers und Ole Wollert.

Der Gemeindebrandmeister zeigte sich hocherfreut über die große Zahl von erfolgreichen Lehrgangsabschlüssen, er dankte zugleich der Kreisfeuerwehrführung, dass sie diese Lehrgänge, die sonst auf Abende in der Woche verteilt werden, für die Inseln komprimiert auf ein Wochenende gelegt hatten.

Weniger erfreut war er über einen Besuch im Juni beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Dort hat man sich überlegt, die Feuerwehren entlang der Niedersächsischen Küste mit den Aufgaben der Schadstoffunfallbekämpfung in Küstenhäfen zu beauftragen. Janssen-Visser: „Um es kurz zu fassen, man möchte uns mit einer Menge Arbeit und ein bisschen Ausrüstung ausstatten, aber am liebsten nichts dafür bezahlen“. Aktuell sieht es das NLWKN so, dass die Wehren bald deren Aufgaben übernehmen, er persönlich sehe es ganz anders: „Und bis hier eine Einigung erzielt wird, bedarf es mehr vom Land, als ein Aluminium-Boot als Köder.“

Zwar unregelmäßig, aber dennoch zuverlässig, versahen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr wieder ihren Dienst. Aktivitäten rund um die Aktion Saubere Insel, dem Osterfeuer, Hilfe bei Veranstaltungen, der Teilnahme beim Geflügelschießen wurden nicht nur von der aktiven Wehr begleitet, sondern auch von der Jugend. Janssen-Visser: „Leider hatten wir im letzten Jahr in der Jugend einige Austritte zu verzeichnen, weil viele die Insel verlassen haben. Auch ist ein Mitglied jetzt in die aktive Wehr gewechselt. Es gab mit Leif Kleinau und Linus Heistermann zwei Neuzugänge, womit die Jugendfeuerwehr aktuell zwölf Mitglieder hat. Bereits seit einem Jahr wird diese Gruppe von Thomas Steimer kommissarisch geführt, nun wurde er offiziell zum Gemeindejugendfeuerwehrwart ernannt. Als Stellvertreter fungiert weiterhin Lutz Bohlen.

Als Neuzugänge wurden in der aktiven Wehr Johanna Janßen, Domenik Langer, Ercan Sendil und Benita Martin begrüßt.

Gerhard Jacobs wurde für 25jährige aktive Mitgliedschaft geehrt, er dürfte somit einer der letzten Feuerwehrmänner sein, deren Ehrenurkunde vom nieders. Innenminister Boris Pistorius unterschrieben wurden. Auf 50 Jahre Mitgliedschaft in der Wehr können Heino Büsing und Dieter Brübach zurückblicken, und eine dritte Ehrennadel mit -urkunde des Feuerwehrverbandes für 60jährige Mitgliedschaft bekam der frühere Gemeindebrandmeister und Ehrenbrandmeister Heiko Tiemann. Unter dem Punkt Totenehrung wurde zum Sitzungsbeginn eine Gedenkminute für den im Vorjahr verstorbenen Hauptfeuerwehrmann Jan Broer und für den ehemaligen Bürgermeister Johann Wübben abgehalten.

Nicht zuletzt aufgrund der vielen erfolgreichen Lehrgangsprüfungen nahm der Punkt „Beförderungen“ diesmal viel Raum ein: So wurden die Feuerwehrfrau-Anwärterinnen Marina Bockelmann und Johanna Janßen zu Feuerwehrfrauen befördert, die Anwärter Adrian Dezic, Menno Kannegieter, David Schuler, Sören Rehfeldt, Ercan Sendil, Jan-Kajetan Sendil, Johann Weers und Ole Wollert zu Feuerwehrmännern. Jona Endelmann ist jetzt Oberfeuerwehrmann und Doreen Hensel Oberfeuerwehrfrau. Zur Hauptfeuerwehrfrau wurde Thea Lange und zu Hauptfeuerwehrmännern Aaron Arneke, Aibo Extra, Ingo Peters.

In der Funktion des stellvertretenden Gemeindebrandmeisters wurde Lutz Bohlen zum Brandmeister und Feuerwehrchef Arend Janssen-Visser zum Hauptbrandmeister befördert. Die letztgenannte Beförderung nahm Janssen-Vissers Vorgänger Thomas Breeden im Auftrag des Landkreises vor.

In Vertretung für den nicht anwesenden Kassenwart musste Oberbrandmeister Stefan Erdmann den Kassenbericht verlesen. Kassenprüfer Gerhard Jacobs bescheinigte Kassenwart Meint Habbinga wieder eine ordnungsgemäße und übersichtliche Kassenführung.

Bürgermeister Dr. Tjark Goerges dankte der Wehr für die vielen Einsätze. Der Jahresrückblick zeige, wie vielfältig diese waren, alles wurden zielgerichtet und effizient abgearbeitet und was sehr wichtig sei, stets kehrten alles Einsatzkräfte gesund und heile wieder zurück. Auch der Wechsel in der Feuerwehrführung habe reibungslos funktioniert. Fehlen durfte natürlich nicht der Neubau des Feuerwehrhauses. Goerges: „Ich gehe davon aus, das wir das in diesem Jahr umsetzen werden.“

Abschnittsbrandmeister Jochen Behrends (Großheide) überbrachte die Grüße vom Landrat und der Kreisfeuerwehr. Innerhalb dieser habe die Pandemie in Bezug auf Ausbildung und Lehrgänge viele Planungen zunichte gemacht, ansonsten seien aber alle 62 Feuerwehren des Landkreises – auch dank der an den Tag gelegten Disziplin der Einsatzkräfte - recht gut durch die Pandemie gekommen. Einen besonderes Dank sprach er noch Thomas Breeden für die 18jährige gute Zusammenarbeit aus.

Erstmalig dabei war der Rettungsdienst vom Landkreis Aurich mit Thomas Traud und Thorsten Janssen. Traud dankte als neuer Leiter der Juister Rettungsstation für die gute Zusammenarbeit: „Wenn man euch braucht, dann seit ihr da.“ Bei der Verabschiedung seines Vorgängers Nils Rehfeldt, der die Insel verlassen hat und auch gleichzeitig Mitglied der Juister Wehr war, wurde eine Sammelaktion durchgeführt und Thomas Traud konnte eine Spende von 150 Euro an die Wehr übergeben.

Ebenfalls erstmalig dabei war Polizeihauptkommissar Jens Günther, der sich für Hilfe und Unterstützung im Vorjahr bedankte: „Ich schätze Eure Arbeit sehr hoch ein“. Weitere Dankesworte für die Hilfe und gute Zusammenarbeit sprachen Hauke Janssen-Visser für die Seenotretter, Heike Peters für den Heimatverein und Dieter Brübach für die Juist-Stiftung.

Die Freiwillige Feuerwehr Juist wird in diesem Jahr 125 Jahre alt, was auch entsprechend gefeiert werden soll. Hierauf hatte Janssen-Visser sein Schlusswort ausgerichtet: „Ab jetzt ist Jubiläumsjahr, wir freuen uns darauf.“

Sehr aktiv war im Vorjahr auch der Musikzug, auch hier gab einen umfangreichen Jahresbericht mit Ehrungen und Beförderungen. Da es auch einen etwas umfangreicheren Bericht gibt, wird dazu noch ein gesonderter Artikel erscheinen.

Unser Foto oben auf der Startseite zeigt die Ausbildungsgruppe, die im vergangenen Mai ihren Grundlehrgang bestand und welche jetzt die Wehr bei Einsätzen unterstützen kann. Sie stellten sich an diesem Abend noch einmal zusammen mit Gemeindebrandmeister Arend Janssen-Visser (links) und Ausbildungsleiter Axel Scheffel (rechts) auf. Auf dem Bild fehlt Johann Weers, der an diesem Abend nicht vor Ort war.

Das zweite Foto zeigt alle Neuzugänge und die beförderten und geehrten Feuerwehrleute zusammen mit Bürgermeister Dr. Tjark Goeges (rechts), Gemeindebrandmeister Arend Janssen-Visser (2.v.r.) und Abschnittsbrandmeister Jochen Behrends (1. Reihe mitte). Auch hier fehlen einige Feuerwehrmitglieder, die an diesem Abend nicht da waren.

Die nächste Aufnahme zeigt Ehrungen für 185 Jahre Juister Feuerwehr.(V.l.n.r.) Gemeindebrandmeister Janssen-Visser, Heino Büsing (50 Jahre dabei), Dieter Brübach (50 Jahre), Heiko Tiemann (60 Jahre), Gerhard Jacobs (25 Jahre) und Abschnittsbrandmeister Jochen Behrends.

Die restlichen drei Fotos wurden während der Beförderungen vorgenommen, die Bilder wurden ohne eine Wertung ausgesucht, aber aufgrund der großen Zahl von Beförderungen können wir nicht von allen Feuerwehrmitgliedern ein Bild hier einstellen. Foto 4 ist die Beförderung von Marina Bockelmann zur Feuerwehrfrau, sie ist übrigens die Enkelin von Heiko Tiemann, der für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde. Foto 5 wurde bei der Beförderung von Menno Kannegieter aufgenommen und Foto 6 von Sören Rehfeldt.

FOTOS: STEFAN ERDMANN (3), UWE WUNDER (3)

Bildergalerie