Es handele sich dabei um klare strategische Betriebsvorgänge, so Harms. Leider konnte die Restauration der „Frisia XI“ von Strohoff aus Personalmangel nicht mehr besetzt werden, so dass sie das Schiff zurückgegeben hatte. Übergangsweise wird die Restauration erst einmal durch die Besatzung durchgeführt, was aber keine dauerhafte Lösung ist. Harms: „Zwei baugleiche Schiffe mit gleichem Fahrtgebiet, einmal mit Gastronomie, einmal mit Automaten, das passt nicht.“ Daher habe man beschlossen, beide Schiffe einheitlich auf Automaten umzustellen, die dann durch die Besatzungen befüllt werden.

Harms bedauert, dass nunmehr Joanna Strohoff, welche die Gastronomie die letzten zehn Jahre in Eigenregie betrieb, nicht mehr dabei sei: „Sie hat das immer sehr gut und mit viel Herzblut gemacht.“

Die gelernte Hotelfachfrau Strohoff selbst zeigt sich sehr enttäuscht darüber, wie schnell die neue Situation entstanden ist und sie von Bord musste. Für die Saison hatte sie bereits Dosen, Kaffee, Gläser usw. eingekauft, was die Reederei zwar übernommen hat, aber dennoch hinterlässt die Sache bei ihr einen bitteren Nachgeschmack: „Ich habe immer alles gemacht, was möglich war und die Gäste und Insulaner waren immer sehr zufrieden.“ Besonders die Betreuung von Kindern zum Beispiel bei Seegang mit entsprechenden Schiffsbewegungen lag ihr immer genauso am Herzen wie die Betreuung von Angehörigen bei Seebestattungen. Und, so die aus Polen stammende Strohoff: „Juist wird mir fehlen.“

Bei der Norden-Frisia selbst ist man gespannt, wie der Automatenbetrieb läuft und angenommen wird, so Rolf Harms: „Wie es funktioniert, wissen wir noch nicht, weil wir bisher noch keinerlei Erfahrung damit haben.“ In jedem Fall will man guten Kaffee anbieten, hierzu sei man unter anderem mit der Kanne-Group (Heede) im Gespräch. Auch seien Veränderungen bei den Fahrtgebieten geplant, so soll die „Frisia X“ in diesem Jahr verstärkt wieder von Norddeich eingesetzt werden. Harms: „Das hängt auch mit den Kaffeefahrten nach Juist zusammen. Von Greetsiel aus soll zukünftig mehr ein Schiff der AG Ems fahren.“

JNN-ARCHIVFOTO: STEFAN ERDMANN

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